Krisenkulte

Krisenkulte
Krisenkulte,
 
v. a. in der Dritten Welt besonders seit dem 19. Jahrhundert entstandene, sehr unterschiedliche religiös-soziale Bewegungen; besitzen in der Literatur noch keine einheitliche Bezeichnung Formal gemeinsame Ausgangssituation all dieser Bewegungen ist eine Krise, in die Gesellschaften (Dörfer, Stämme) durch dominierende Fremdeinflüsse (Kolonisation, Krieg, Handelsniederlassungen, Mission) geraten sind. Diese soll durch Kulte, die sich an heim. Traditionen sowie christlichen oder islamischen Motiven orientieren, behoben werden; oft sind diese Bewegungen prophetisch und militant.
 
Das bekannteste Beispiel sind die Cargo-Kulte in Neuguinea und auf anderen melanesischen Inseln. Krisenkulte gibt es auch in Afrika (z. B. die Kitawala-Bewegung mit der Erwartung eines tausendjährigen Reiches), in Amerika v. a. auf Haiti (Wodu) und in Brasilien (Candomblé, Macumba, Umbanda).
 
 
C. Colpe: K. u. prophet. Bewegungen, in: Hb. der Religionsgesch., hg. v. J. P. Asmussen u. a., Bd. 3 (a. d. Dän., 1975).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Krisenkult — Ein Krisenkult ist ein Kult, der in einer Krise entsteht. Meist handelt es sich um völlig verzweifelte und irrationale Handlungen. Mit Krisenkulten soll das Unmögliche Realität werden. Typisch sind Handlungen, welche die Toten wieder… …   Deutsch Wikipedia

  • Ekstase — Taumel; Rausch; Wahn; Verzückung * * * Eks|ta|se [ɛk sta:zə], die; , n: rauschhafter, tranceartiger Zustand: in wilder Ekstase tanzen. * * * Ek|sta|se auch: Eks|ta|se 〈f. 19〉 1. Außersichsein, Verzückung, Entrückung 2. übermäßige Begeisterung ●… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”